Nach dem "WM-Kaiser" Manfred Gabriel folgt der „Marathon“-Kaiser Andreas Hasenau. Während die Jungschützen am Samstag unter der Vogelstange am Nordzubringer mit einer Schießzeit von nur 15 Minuten dem Aar ein schnelles Ende bereiteten, hielten sich die Ex-Könige beim diesjährigen Kaiserschießen drei zähe Stunden auf, bis das Federvieh endlich erlegt war.
Andreas Hasenau versetzte dem Wappentier, das mit einem Körpergewicht von 23 Kilogramm recht stattlich ausgefallen war, mit dem 226. Schuss den finalen Treffer. Der diesjährige Jubelkönig, der 1986 die Königswürde inne hatte, ließ bereits im Vorfeld mit seinen gut platzierten Treffern mehrfach aufhorchen. So krachte beim 50. Schuss der linke Flügel zu Boden und beim 108. Schuss flatterte auch die rechte Schwinge aus dem Kugelfang. Der Vogel selbst schien wie mit einem Gummiband befestigt und wollte einfach nicht fallen. Der untere Teil des Rumpfes hatte sich zwischen der zentralen Schraube und dem unteren Rahmen des Kugelfangs regelrecht verkeilt.
Ab der 14. Runde hatten sich vier ernsthafte Bewerber um den Kaiserthron herauskristallisiert. Neben Andreas Hasenau legten auch Ex-Major Gerhard Freiburg (König 1989), "Ölprinz" Karl-Josef „Kalla“ Brachthäuser (2008) und Uli Bücker (2009) auf das Wappentier an. Gerhard „Flori“ Niklas (1972 und 2003) erlegte mit dem zweiten Schuss den Apfel, Gerhard Freiburg traf mit dem 21. Schuss die Krone und der spätere Kaiser Andreas Hasenau erlöste mit dem 20. Schuss den Aar von seinem Zepter. Der 53-jährige Trommler im Schützenspielmannszug, dem er auch als erster Vorsitzender vorsteht, gab als weiteres Hobby das Fußballspielen an. Der frischgebackene Kaiser, im Zivilberuf Technischer Angestellter, führt am Sonntag zusammen mit seiner Ehefrau und Kaiserin Cornelia einen prächtigen Festzug durch das Finnentroper Oberdorf an. Schließlich feierten die Bürgerschützen am Wochenende ihr 90-jähriges Bestehen.
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