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Schützenkönig 2012

Finnentrop. (ff) Die einzige Motivation, die den neuen Finnentroper Schützenkönig angetrieben hat, war wohl die Tatsache, „dass wir dann wenigstens im nächsten Jahr nicht auf die Lennestraße marschieren müssen“. Scheute der frischgebackene König doch offensichtlich den weiten Festzugweg, falls Mitbewerber Hubertus Poggel den Vogel abgeschossen hätte. Doch vorher machte der Major der Bürgerschützen lieber gleich kurzen Prozess. Marko Tillmann setzte mit dem 75. Schuss den passenden Treffer und schickte das Wappentier zu Boden.



Der 39-jährige Kraftfahrer bei einem Entsorgungsunternehmen musste sich gegen gleich fünf ernsthafte Kontrahenten durchsetzen. Einer ging wieder nur mit dem Flügel des Wappentiers unter dem Arm zum Frühschoppen in die Festhalle: Steven Hegener hatte die linke Schwinge des Aars mit dem 30. Schuss zu Boden krachen lassen, aber zum Königsschuss hat es trotz seiner sehr guten Schießleistung nicht gereicht. Auch Jörg Schäfers ließ mit dem 46. Schuss aufhorchen, als er die rechte Schwinge des Vogels aus dem Kugelfang holte.

Ferner erwiesen sich Hubertus Poggel, Roland Klein und auch „Europameister“ Gabriel Bazaga-Mena als zähe und motivierte Mitstreiter. Den Apfel des Wappentiers sicherte sich Vorjahreskönig Siggi Zimmermann mit dem zweiten Schuss, und Schießmeister Gerd Baier legte gleich beim dritten Schuss nach und erlegte das Zepter. Vogelbauer Wilfried „Flied“ Beckmann befreite mit dem 6. Schuss den Vogel von seiner Krone, und damit komplett von den Insignien.



Mit dem neuen Regenten freuten sich Ehefrau Nicole und die drei Kinder Tatjana (16), Janine (14) und Renè (13). Besonders stolz zeigten sich auch Georg und Margot Tillmann, die Eltern des neuen Schützenkönigs.

Im Rahmen seiner Festansprache kam der erste Vorsitzende Bernhard Sieler nicht umher, die Sicht des Bürgerschützenvereins zum geplanten „Haus der Wirtschaft und Kultur“ im visionären „Lennepark“ klarzustellen. Im Zusammenhang mit kulturellen Aktivitäten stellte Sieler die Frage: „Gibt es diesen Bedarf wirklich? Verfügen wir nicht über ausreichende Räumlichkeiten dieser Art im Ort? Haben wir mit dem Ratssaal, der entsprechend eingerichteten neuen Mensa, der Festhalle mit seinem Kino und auch dem Schloss in Bamenohl nicht hinreichend attraktive Räumlichkeiten?“

Durch den Neubau eines solchen Gebäudes zwischen Bahn und Lenne befürchtet Bernhard Sieler den Niedergang der Festhalle, die bei ihrem Bau als „Kulturhalle“ ausgelegt wurde. „Eine solch riesige Immobilie wird allein durch Veranstaltungen des Schützenvereins kaum zu halten sein“. Sein eindringlicher Appell, diese Planungen nochmals zu überdenken, ging an alle Verantwortlichen in Rat und Verwaltung.

Bilder und Text: Kai Hoffmann